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KAPITEL 32
 

Tonight you belong to me


Als Kristin bei Bruce ankam, wunderte der sich zwar, dass sie plötzlich vor ihm stand, aber er freute sich sehr darüber. Kristin erzählte ihm, was im KISS-Haus vorgefallen war, auch dass Paul versucht hatte, ihr das Kind aus dem Leib zu prügeln. Bruce war im ersten Moment geschockt. Als er Kristin dann tröstend in seinen Armen hielt, dachte er:"Wenn Paul tatsächlich zu so etwas Brutalem fähig ist, wird Kristin bestimmt niemals zu ihm zurückkehren wollen.„ Dieser Gedanke ließ ihn vor sich hin lächeln. Kristin bemerkte es nicht, da Bruce sie so hielt, dass sie sein Gesicht nicht sehen konnte. Sie war einfach nur froh, dass Bruce ihr jetzt den Halt gab, den sie so dringend brauchte.



Zur gleichen Zeit saß Shandi in ihrem Zimmer und dachte nach, wie sie die Zeit bis zur Fertigstellung ihres eigenen Heimes möglich ruhig hinter sich bringen könnte. So entschloss sie sich, noch einmal mit Paul in aller Ruhe zu reden. Sie wollte ihm klar machen, dass dieser Kleinkrieg nichts brachte und allen nur schaden würde.
Shandi ging hoch zu Pauls Zimmer und klopfte leise an die Tür. Paul antwortete:"Herein„. Als Shandi sein Zimmer betrat, wollte Paul sie gleich wieder hinauswerfen, doch noch ehe er ein Wort sagen konnte, redete Shandi drauf los:"Paul, bitte! Bevor du mich gleich wieder beschimpfst und hinauswirfst, höre mir einen Moment zu. Ich weiß, ich habe vieles falsch gemacht. Zum Beispiel hätte ich dich nicht für meine Rache an Kristin benutzen sollen – zumal sich ja herausstellte, dass die Sache damals ein Missverständnis war. Aber, Paul. Ich muss dir jetzt etwas gestehen. Als ich mit dir schlafen wollte, war das nicht nur um meiner Rache willen. Weißt du, als ich dich da so schlafend liegen sah, geschah etwas, dass ich nicht so recht beschreiben kann. Ich hatte in diesem Moment echte Gefühle für dich entwickelt. Ich wollte dir einfach nur noch nahe sein.„
Paul lächelte, doch Shandi wusste nicht so recht, ob es ein ehrliches Lächeln war oder ein spöttisches, also sprach sie weiter:"Als wir dann miteinander geschlafen haben und du wieder eingeschlafen warst, musste ich mich einfach zusammenreißen und wieder meinem eigentlichen Ziel folgen. Als sich später herausstellte, dass ich schwanger war, hatte ich so sehr gehofft, dass es dein Baby ist. Ich wollte doch wenigstens etwas von dir haben, wenn ich schon nicht dein Herz erobern konnte, bzw. durfte. Doch als du dich plötzlich so verändert hattest und sogar verlangtest, ich solle mein Baby abtreiben, war ich nur noch enttäuscht und wütend. Paul, ich werde gehen, aber das wird noch eine Weile dauern. Ich bitte dich, lass uns diesen Kleinkrieg beenden oder zumindest einen Waffenstillstand einlegen. Mehr verlange ich nicht. Ich mache mir große Sorgen um Dad und ich will nicht, dass KISS auseinander bricht, nur weil wir Probleme haben.„
Paul sah Shandi nachdenklich an, dann sagte er:"Shandi, was du mir da gerade alles gesagt hast, hat mich ganz ehrlich ziemlich nachdenklich gemacht. Ich denke, du hast recht, wir sollten uns nicht weiter bekriegen. Allerdings hätte ich nicht erwartet, dass du Gefühle für mich entwickelt hast. Außerdem war ich am Gerichtsgebäude noch in Hörweite und habe daher auch mitbekommen, dass du zu Kristin gesagt hast: ‚ Kaum zu glauben, dass er und ich mal ein besseres Verhältnis zueinander hatten.’ Das hat mir im Nachhinein ein wenig zu denken gegeben. Ich erinnerte mich eben, bevor du gekommen bist, auch an die Zeiten, in denen wir uns gut verstanden haben. Und nur, weil ich so wütend auf dich war, wollte ich mir nicht eingestehen, dass ich diese Zeiten eigentlich sehr vermisse.„ Er machte ein paar Schritte auf Shandi zu und nahm sie in seine Arme und sagte:"Es tut mir leid, dass ich dich in letzter Zeit so mies behandelt habe." Shandi sah Paul an. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Seine Nähe tat ihr gut. Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Brust. Paul hob ihren Kopf so, dass er ihr in die Augen sehen konnte. Dann flüsterte er:"Lass uns das alles vergessen.„ Zärtlich küsste er Shandi auf den Mund. Shandi spürte, wie ihre Knie weich wurden. Sie sehnte sich nach ihm, wollte ihm noch einmal ganz nahe sein. Paul bemerkte das. Ohne ein Wort hob er Shandi hoch und trug sie zu seinem Bett, wo er sie sanft absetzte. Er legte sich zu ihr und verwöhnte sie mit Liebkosungen, bis sich beide nicht mehr zurückhalten konnten und sich leidenschaftlich liebten.
Hinterher sah Shandi Paul fragend an und sagte leise:"Ich weiß nicht, ob das so richtig war." Paul lächelte und antwortete:"Mach dir keine Gedanken. Was morgen ist, zählt jetzt nicht. Heute Nacht gehörst du zu mir.„ Dann küsste er Shandi noch mal ganz zärtlich. Sie schmiegte sich eng an ihn, bis beide schließlich einschliefen.



Bei Bruce spielte sich eine ähnliche Szene ab. Kristin saß bei ihm im Wohnzimmer. Bruce hatte ihr Tee gemacht und nun saß er bei ihr und hielt sie fest im Arm. Kristin hatte sich allmählich beruhigt und war froh, nicht im KISS-Haus sein zu müssen. Sie sah Bruce an und dachte:"Wie lieb er doch ist. Er kümmert sich so rührend um mich.„ Kristin beugte sich wortlos zu ihm hinüber und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Bruce lächelte und fragte:"Wofür war der denn?" Kristin lächelte auch und antwortete:"Nur so. Ich bin einfach froh, hier zu sein. Und ich bin froh, dass Du für mich da bist.„
Bruce sah Kristin lange an. Dann sagte er:"Kristin, ich liebe dich.„ Kristin verschluckte sich beinahe an ihrem Tee, als sie das hörte. Bruce wusste nicht so recht, ob er nicht lieber den Mund hätte halten sollen. Doch dann dachte er:"Warum diese Zweifel? Wenn du es ihr nicht jetzt sagst, wann dann? Kristin wird sich schon an den Gedanken gewöhnen und irgendwann wird sie sich auch eingestehen können, dass sie dich genauso liebt." Kristin fragte ihn:"Woran denkst du?„ Bruce sah zu ihr herüber:"Kristin, ich weiß, dass du noch nicht das gleiche für mich empfindest, aber ich kann warten. Nur, wenn du es für ganz abwegig hältst, dass wir beide jemals richtig zusammenkommen, dann sag es mir bitte jetzt.„
Kristin sah Bruce nachdenklich an. Sicher, sie mochte ihn. Sie mochte ihn sogar sehr. Doch da war auch noch Paul. Kristin wischte die Gedanken an Paul beiseite. Nein! Dieser Mann hatte ihr zu weh getan! Unvorstellbar, dass sie ihm jemals wieder vertrauen konnte. Bruce dagegen war so lieb und so vorsichtig mit ihr. Vielleicht hatte Bruce ja recht und es würde eines Tages Liebe werden. So abwegig war der Gedanke also nicht. Schließlich sagte sie zu Bruce:"Bitte, gib mir noch etwas Zeit. Ich kann jetzt noch nicht von Liebe sprechen. Aber eins kann ich dir schon jetzt sagen. Ich hab Dich sehr gerne und im Moment könnte ich mir nichts Schöneres vorstellen, als hier bei Dir zu sein.„ Damit gab sich Bruce erst einmal zufrieden.
Kristin bemerkte aber, dass sie noch nicht alle Zweifel bei Bruce ausgeräumt hatte. Sie wollte ihm doch nicht wehtun. Sie fühlte sich wohl bei ihm und das wollte sie ihm auch zeigen. Also ging sie zu ihm rüber, setzte sich auf seinen Schoß und küsste ihn zärtlich. Bruce erwiderte ihren Kuss und hielt sie dabei ganz fest in seinen Armen. Schließlich schob er sie sanft beiseite, stand auf, nahm Kristin auf seinen Arm und trug sie ins Schlafzimmer. Als er sie auf seinem Bett abgesetzt hatte, schaute er sie fragend an. Und Kristin nickte wortlos. Dann legte Bruce sich neben Kristin und liebkoste sie, was dazu führte, dass sie sich schließlich leidenschaftlich liebten. Währenddessen sah Kristin Bruce für einen kurzen Moment zweifelnd an. Bruce verstand ihren Blick und sagte leise:"Denke nicht daran, wie es wohl morgen weitergeht. Für heute Nacht gehörst du mir. Und nur das ist wichtig.„ Kristin nickte lächelnd und gab sich Bruce wieder ohne Zweifel hin, bis beide einschliefen.




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