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KAPITEL 27
 

Danger


Einige Tage nach Jasons Geburt ging es Shandi wieder so gut, dass sie einen Spaziergang wagte. Allerdings war sie nicht alleine. Kristin bot ihr an, mitzukommen. Ursprünglich wollten sie auch Shandis Kinder mitnehmen, doch weder Joanna, noch Kevin oder Farouk hatten so richtig Lust, mitzugehen. So nahmen die beiden nur den kleinen Jason mit.



Kristin hatte kurz zuvor eine Ausbildungsstelle als Journalistin bei einer Zeitung angenommen und fragte Shandi, ob es ihr recht sei, ein „Übungsinterview„, wie Kristin es nannte, mit ihr zu führen. Shandi stimmte zu und so nahm Kristin ihr Diktiergerät mit.



Auch Pamela hatte inzwischen ihr Kind bekommen, den kleinen Evan.
Und auch sie war nun in der Stadt unterwegs.
Als sie Kristin und Shandi unterwegs traf, überkam sie Wut und Hass.
Pamela hatte sich ein paar Wochen zuvor eine Waffe besorgt. Sie hatte den Entschluss gefasst, ihre Konkurrentin, Kristin, ein für alle Mal aus dem Weg zu räumen. Seitdem trug sie diese Waffe ständig bei sich.
Nun, da sie den beiden Mädchen gegenüber stand, sah sie ihre Chance, Kristin loszuwerden. Zunächst lächelte sie noch freundlich, doch schnell schlug diese vermeintliche Freundlichkeit in Hass um. Sie sagte mit bösem Grinsen:"So begegnet man sich also. Wenn du kleines Flittchen geglaubt hast, du könntest mir ungestraft meinen Mann nehmen, hast du dich geirrt. Paul gehört mir.„ Kristin sah Pamela mit schmalen Augen an und antwortete:"Träum weiter." Doch Pamela ließ sich nicht beirren. Sie zog die Waffe, richtete sie auf Kristin.
Kristin flüsterte Shandi zu:"Die Frau ist irre. Bring Jason in Sicherheit.„ Da Pamela nicht sofort abdrückte, konnte Shandi genau das tun. Dann hörte sie, wie Pamela sagte:"Sag bye zu Deiner Schwester.„ Shandi drehte sich um und stürzte sich auf Pamela, während sie nur laut „NEIN„ schrie. Der Schuss traf Kristin trotzdem. Allerdings wurde sie nur leicht verletzt. Da sie aber still liegen blieb, glaubte Shandi, ihre Schwester sei tot. Im Fallen drückte Kristin noch auf den Aufnahmeknopf ihres Diktiergerätes. So wurde festgehalten, was dann geschah.
Shandi versuchte, Pamela, die Waffe zu entreißen. Bei dem Kampf löste sich ein zweiter Schuss. Sowohl Pamela als auch Shandi hielten erschrocken inne, dann sackte Pamela zusammen. Geschockt wich Shandi zurück und flüsterte:"Oh, mein Gott." Dann schrie sie hysterisch:"Ein Arzt! Bitte, wir brauchen einen Arzt!„
Kristin, die ja nur leicht verletzt war, hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt. Sie sah zu Pamela, die bewusstlos da lag. Dann sah sie Shandi an, die immer wieder sagte:"Das wollte ich nicht. Du musst mir glauben. Das wollte ich nicht.„ Kristin versuchte, ihre Schwester zu beruhigen.
Doch erst als der Arzt eintraf und Shandi eine Beruhigungsspritze gab, ließ ihre Hysterie nach. Dann sah der Arzt nach Pamela, doch er konnte nur noch ihren Tod feststellen. Er fragte Kristin, was vorgefallen sei, nachdem er sich um ihre Verletzung gekümmert hatte. Kristin erklärte es ihm. Dann fragte sie:"Ist sie wirklich tot?" Der Arzt nickte. Shandi liefen immer noch Tränen über das Gesicht.
Sie hatte inzwischen den kleinen Jason aus dem Wagen genommen und drückte ihn nun ganz fest an sich.
Kristin nahm Shandi und Jason erst einmal mit nach Hause.



Dort angekommen, wurden sie von Gene in Empfang genommen, der wissen wollte:"Was ist denn mit euch passiert?" Shandi war unfähig, zu antworten und Kristin sagte nur:"Nicht jetzt, Daddy.„ Dann brachte sie Shandi in ihr Zimmer und legte Jason in sein Bettchen. Als sie ins Wohnzimmer kam, saß Gene da und sah Kristin erwartungsvoll an. Sie erzählte ihm, was passiert war. Gene fragte:"Um Himmels Willen! Wie kann denn so etwas passieren?„ Kristin hob nur die Schultern: und antwortete:"Dad, wenn ich das wüsste. Shandi wollte mich und Jason nur beschützen. Sie wollte Pamela bestimmt nicht töten.„ Gene erwiderte:"Ich hoffe, die Polizei sieht das auch so.„
Kaum hatte er den Satz ausgesprochen, klingelte es an der Tür. Gene wollte öffnen, doch Paul, der auch im KISS-Haus war, war schneller. Er war sehr überrascht, als er den Polizeibeamten vor sich stehen sah und sagte:"Ja, bitte." Der Polizeibeamte fragte:"Sind Sie Mr. Eisen?" Paul antwortete:"Ja, der bin ich." Der Polizist funhr fort:"Ich muss Ihnen leider eine traurige Mitteilung machen. Ihre Ehefrau ist vor einer Stunde verstorben. Sie war Opfer einer Schießerei geworden.„ Paul sah den Beamten ungläubig an. Dann fragte er:"Pamela ist tot?„ Der Plizist entgenete:"Ja." Paul bat den Polizeibeamten ins Haus und führte ihn ins Wohnzimmer, wo auch Gene und Kristin noch saßen. Paul erklärte den beiden die Situation. Kristin nickte:"Ich weiß schon, Paul. Ich war ja dabei, als es passierte.„ Der Polizist sagte:"Nun gut, dann können Sie mir auch erklären, was sich heute ereignet hat.„ Kristin machte ihre Aussage. Sie erklärte dem Beamten, wie sich die ganze Sache zugetragen hatte, dass Pamela selber die Waffe gezogen und auf sie gezielt hatte und dass Shandi sie nur beschützen wollte. Sie erzählte auch, dass sich in dem Handgemenge der Schuss gelöst hatte, der letztendlich zu Pamelas Tod führte. Paul saß währenddessen nur fassungslos da, aber er schwieg.
Als Kristin fertig war, fragte der Beamte nach Shandi. Doch Kristin sagte:"Bitte. Sie steht noch so unter Schock, dass eine Befragung jetzt gar nichts bringen würde.„ Gene pflichtete ihr bei:"Meine Tochter hat das bestimmt nicht gewollt, dass es so kommt, aber sie sah keinen anderen Ausweg, als zu versuchen, Pamela die Waffe zu entreißen. Es war einfach ein Unglück. Jetzt geht es ihr den Umständen entsprechend natürlich schlecht. Wenn Sie jetzt eine Aussage von ihr haben wollen, könnte es sein, dass sie ganz zusammenbricht. Bitte, warten sie bis morgen. Bestimmt geht es ihr dann soweit wieder besser, dass sie auch einen klaren Gedanken fassen kann.„ Der Beamte gab sich erst einmal mit dieser Aussage zufrieden, bat aber darum, dass Kristin und Shandi am nächsten Tag zur Wache kommen sollten. Gene antwortete:"Seien Sie sicher, ich werde morgen mit meinen Töchtern da sein.„ Der Beamte nickte und ging. Paul, der ihn hinaus begleitete, fragte, was denn nun aus Evan würde. Er erklärte, dass Pamela vor kurzer Zeit den Kleinen bekommen hätte. Der Polizist fragte:"Sind Sie der Vater des Jungen?„ Paul nickte. Der Polizist fuhr fort:" Dann wird der Junge wohl auch zu Ihnen gebracht werden.„ Dann ging er. Paul war so mitgenommen von den Ereignissen, dass er sofort wieder in sein Zimmer ging und für den Rest des Tages nicht mehr gesehen wurde.



Während Kristin auch in ihr Zimmer ging, um sich von den Ereignissen des Tages zu erholen, ging Gene zu Shandi.
Als er ihr Zimmer betrat, lag sie da und sah nur stumm an die Decke. Gene setzte sich zu ihr aufs Bett und sagte leise, während er behutsam über ihre Wange strich:"Mein armer Liebling." Shandi sah ihn an. Dann setzte sie sich auf und warf sich schluchzend in Genes Arme. Unter Weinen sagte sie:"Daddy, es war ein Unfall. Ich wollte sie doch nicht töten.„ Gene nahm seine Tochter tröstend in die Arme und sagte:"Ich weiß, mein Liebling.„ Er strich ihr beruhigend über den Rücken. Als sie allmählich ruhiger wurde, sagte Gene:"Jetzt versuche, ein wenig zu schlafen. Du musst morgen noch die Aussage machen. Aber hab keine Angst, ich werde bei dir sein.„ Schließlich verabschiedete er sich mit einem Kuss auf die Wange von ihr und verließ das Zimmer.



Er ging ins Wohnzimmer, wo Shannon bereits saß. Sie fragte:"Was ist denn los, mein Liebster?„ Gene erzählte ihr von den Geschehnissen. Shannon konnte gar nicht glauben, was sie da hörte. Dann erkundigte sie sich nach dem Befinden der Mädchen. Gene antwortete:"Kristin ist zwar leicht verletzt, aber sie ist hier und es geht ihr relativ gut. Ich mache mir mehr Sorgen um Shandi. Sie war ganz durcheinander.„ Shannon wollte gleich nach ihr sehen, doch Gene meinte:"Lass nur, sie schläft jetzt. Zumindest hoffe ich es.„ Shannon blieb bei ihm. Sie fragte:"Willst du noch darüber reden?„ Gene schüttelte den Kopf. Also versuchten sich die beiden, mit fernsehen abzulenken, bis es auch für sie Zeit war, ins Bett zu gehen.




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