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KAPITEL 24
 

Man Of 1000 Faces


Paul war noch mitten in der Nacht nach Hause gekommen, so dass nur Shannon seine Rückkehr mitbekommen hatte.



Am nächsten Morgen saßen alle zusammen beim Frühstück, doch Shandi hatte keinen Appetit. Sie aß nur ein Stück Toastbrot mit Butter. Shannon machte sich Sorgen. Shandi fragte in die Runde:"Fährt nachher jemand zu Dad? Ich würde ihn gerne besuchen.“ Shannon sagte:"Ja, ich fahre nachher zu ihm. Wenn du willst, nehme ich dich mit.“ Shandi nickte:"Das wäre schön.“
Als Shannon nach dem Frühstück den Tisch abräumen wollte, sagte Paul:"Lass nur, das mach ich schon. Fahr mit Shandi ins Krankenhaus. Ich glaube, es ist ihr sehr wichtig.“ Shannon tat, was Paul ihr sagte und fuhr mit Shandi zu Gene ins Krankenhaus.



Der behandelnde Arzt klärte die beiden über Genes Zustand auf und sagte, dass es immer noch ziemlich ernst wäre. Shandi wollte zu ihrem Vater. Der Arzt willigte ein. Als Shandi das Zimmer betrat, war sie etwas erschrocken. Überall Schläuche und Maschinen. Sie näherte sich Genes Bett, dann nahm sie seine Hand. Sie hoffte, er würde sie wahrnehmen. Eigentlich wollte sie ihm so viel sagen, doch sie konnte nicht. Stattdessen fing sie an, zu singen:



It must have been cold there in my shadow,
to never have sunlight on your face.
You were content to let me shine, that's your way,
you always walked a step behind.
So I was the one with all the glory,
while you were the one with all the strength.
A beautiful face without a name -- for so long,
a beautiful smile to hide the pain.
Did you ever know that you're my hero,
and ev'rything I would like to be?
I can fly higher than an eagle,
'cause you are the wind beneath my wings.
It might have appeared to go unnoticed,
but I've got it all here in my heart.
I want you to know I know the truth, of course I know it,
I would be nothing with out you.
Did I ever tell you you're my hero,
You’re everything I wish I could be?
I can fly higher than an eagle,
'cause you are the wind beneath my wings.
Fly, fly, fly away,
you let me fly so high.
Oh, fly, fly,
so high against the sky, so high I almost touch the sky.
Thank you, thank you, thank God for you,
the wind beneath my wings.



Während des Liedes liefen Shandi Tränen über die Wangen. Plötzlich spürte sie einen leichten Druck durch Genes Hand. Seine Augenlider zuckten. Shandi flüsterte leise:"Dad. Dad, kannst du mich hören?“ Ganz langsam öffnete Gene die Augen. Er sah Shandi an. Sie fuhr fort:"Daddy, es tut mir so leid. Ich wollte das alles nicht.“ Gene hob langsam seine Hand und legte seine Finger auf Shandis Lippen. Mühsam brachte er ein leises „Ist schon gut“ hervor. Er lächelte und setzte noch hinzu:"Du hast wirklich eine schöne Stimme." Shandi bedankte sich, dann wollte sie wissen, wie es Gene wirklich ging. Er grinste und sagte:" Mir geht es gut. Du weißt doch, dass ich ein Stehaufmännchen bin.“ Shandi lachte leise:"Du bist eher ein Mann mit 1.000 Gesichtern. Man weiß nie, wo man wirklich bei dir dran ist.“ Gene lächelte. Shandi sah ihm an, dass er müde war, so ließ sie Gene alleine.
Als sie aus dem Zimmer kam, ging Shannon noch mal kurz zu ihm.
Doch Gene schlief.
So kam Shannon nach kurzer Zeit zu Shandi zurück und beide fuhren nach Hause.
Während der Fahrt war Shandi sehr still und so fragte Shannon sie, ob alles in Ordnung sei. Shandi antwortete:"Nein. Daddy sah so schwach aus. Wie konnte ich nur so dumm sein? Ich hätte doch wissen müssen, wie sehr ich Dad mit meinem Verhalten verletze.“ Tränen liefen über ihr Gesicht. Shannon versuchte, sie zu trösten:"Du weißt, dein Vater ist ein Stehaufmännchen. Er erholt sich bestimmt wieder.“ Doch Shandi machte sich weiterhin Vorwürfe. Sie dachte an Kristins Worte und ihre Schwester hatte recht. Shandi musste damit aufhören, sich so zu verhalten. Andernfalls würde sie ihren Vater noch umbringen.



Zuhause angekommen, ging Shandi zu Kristin, um ihr zu berichten, wie es Gene ging. Sie erzählte Kristin auch, dass sie kein einziges Wort über die Lippen gebracht, ihm aber „Wind beneath my wings“ vorgesungen hatte. Kristin lächelte:"Und? Hat er eine Reaktion gezeigt?“ Shandi antwortete:"Ja. Er ist kurz aufgewacht und sagte, dass ich eine schöne Stimme hätte. Und ich glaube, er hat mir verziehen.“ Kristin erwiderte:"Das ist gut." Instinktiv spürte sie, dass bald alles wieder gut würde. Auch Shandi schien nach und nach ihre Hoffnung wieder zu bekommen. Kristin fragte:"Was hältst du davon, wenn wir jetzt ins Wohnzimmer gehen und uns ein wenig mit Mom unterhalten?“ Shandi war einverstanden. Die beiden gingen zusammen ins Wohnzimmer, wo sie sich bis zum Abendessen noch mit Shannon unterhielten.




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