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KAPITEL 25
 

Got To Choose


Gene erholte sich so nach und nach von seinem Herzinfarkt. Und nach einigen Wochen durfte er wieder nach Hause. In dieser Zeit stellte Shandi erneut fest, dass sie schwanger war. Doch von wem? Paul oder Eric? Shandi beschloss, erst einmal ihre Schwangerschaft für sich zu behalten. Sie wollte ihren Vater nicht schon wieder aufregen. Wem hätte sie sich auch sonst anvertrauen sollen?



Doch einige Monate später konnte sie die Schwangerschaft nicht mehr verbergen.
Kristin war die erste, der Shandis Zustand auffiel. Sie sprach Shandi direkt darauf an:"Hast du einfach nur zugelegt oder bist du schwanger?“ Shandi schluckte. Allerdings wusste sie auch, dass sie ihrer Schwester nichts vormachen konnte, also antwortete sie ehrlich:"Ich bin schwanger.“ Kristin fragte, von wem das Baby denn sei, doch Shandi konnte ihr keine Antwort darauf geben.



Als Kristin mit Paul alleine in der Küche war, sagte sie:"Shandi ist schwanger. Wusstest Du das?“ Paul schüttelte den Kopf, während er vor sich hinmurmelte:"Nicht nur Shandi.“ Kristin sah ihn fragend an:"Was sagst Du da?“ Paul entgegnete:"Ich sagte, woher soll ich das denn wissen.“ Kristin entgegnete:"Nein. Das hast Du nicht gesagt.“ Paul sah sie verlegen an und antwortete:"Also schön. Ich sagte, nicht nur Shandi.“ Kristin wollte wissen:"Und was soll das bitte heißen?" Paul antwortete kleinlaut:"Pamela ist auch schwanger. Aber ich habe nur mit ihr geschlafen, weil sie gedroht hat, dir etwas anzutun, sollte ich nicht darauf eingehen.“ Kristin sah Paul ungläubig mit großen Augen an. Dann sagte sie schnippisch:"So, so. Du hast also nur mit Pamela geschlafen, um mir das Leben zu retten.“ Paul nickte. Kristin wurde wütend und schrie:"Und das soll ich dir jetzt glauben?" Du blöder Idiot! Für wie dumm hältst du mich eigentlich? Erst die Sache mit Shandi, wo du natürlich auch überhaupt nichts für konntest und nun auch noch Pamela. Und Du besitzt die Frechheit, mit zu erzählen, dass du es nur getan hast, um mich zu schützen?!“ Paul wusste nicht, was er sagen sollte. Er sah Kristin nur traurig an. Wütend wandte sie sich von ihm ab und verließ die Küche.
Auf dem Weg in ihr Zimmer begegnete sie Shandi, die sie fragte, was los sei. Doch Kristin antwortete nicht. Sie ging in ihr Zimmer und warf die Tür hinter sich zu.



Shandi ging zu Paul in die Küche und fragte ihn, was Kristin denn hätte. Er sah sie böse an und sagte nur:"Wenn das Kind von mir ist, verlange ich, dass du es wegmachen lässt. Ich sehe nicht ein, dass ich für den Bastard aufkomme.“ Erschrocken sah Shandi Paul an und fragte ihn:"Was soll ich?" Paul antwortete:"Du hast mich schon verstanden." Shandi war geschockt. Sie ging zurück zu ihrem Zimmer und machte die Tür auf. Erst als sie Kristin da sitzen sah, bemerkte sie, dass sie sich vertan hatte. Total irritiert entschuldigte sich Shandi und wollte die Tür wieder schließen, als Kristin sagte:"Warte, Shandi. Komm ruhig rein.“ Shandi tat es. Kristin bemerkte, dass Shandi unter Schock stand und wollte wissen, was denn vorgefallen sei. Shandi erzählte es ihr. Kristin rief aufgebracht:"Hat der Kerl sie noch alle? Du kannst doch nicht jetzt noch das Kind abtreiben.“ Shandi überkamen Zweifel:"Vielleicht ist es aber besser." Kristin entgegnete:"Spinnst du? Das wäre Mord. Du bist doch sonst auch gegen Abtreibung. Warum willst du denn ausgerechnet wegen Paul eine Ausnahme machen? Der soll gefälligst dafür sorgen, wenn er schon mit dir schläft.“ Shandi entgegnete:"Aber Kristin, ich weiß doch nicht einmal, ob es wirklich Pauls Kind ist. Und außerdem wird er mich dafür hassen.“ Kristin sagte nur:"Lass mich das regeln. Du behältst das Kind und damit basta! Und wenn es doch Erics Baby sein sollte, wird er sich bestimmt darum kümmern.“ Shandi war sich da nicht so sicher. Und sie sollte mit ihren Zweifeln recht behalten.



Eric kam am Nachmittag ins KISS-Haus. Er wollte sich nach Gene erkundigen. Da sah er Shandi und natürlich bemerkte auch er ihren Zustand. Eric nahm sie beiseite und zischte:"Ich weiß nicht, von wem du schwanger bist, aber sollte das Kind von mir sein, brauchst du nicht mit meiner Unterstützung zu rechnen. Schließlich hast du mich nur für deine Zwecke ausgenutzt und das verzeihe ich dir niemals!“ Shandi sagte nichts. Sie hatte mit dieser Reaktion gerechnet. Irgendwie konnte sie Eric auch verstehen.
Sie ging in ihr Zimmer. Dort überlegte sie, was sie tun sollte. Weder Paul noch Eric waren bereit, für ihr Baby aufzukommen. Soviel stand fest.
Sollte sie schon wieder ein Kind ohne Vater aufziehen? Denn sowohl Joanna, deren Vater Ace war und von dem Shandi derzeit nichts wissen wollte, als auch Kevin und Farouk, deren Väter gestorben waren, musste Shandi schon alleine erziehen. Doch andererseits hatte Kristin recht. Es gab keinen wirklichen Grund, dass Kind abzutreiben. Und überhaupt war es zu spät dafür. Shandi fasste den Entschluss, das Baby zu behalten. Unterstützung würde sie durch ihre Familie bekommen, da war sie sich sicher.



Beim Abendessen bemerkte Gene, dass Shandi ziemlich still war und fragte sie, ob alles in Ordnung sei. Shandi lächelte tapfer und nickte. Sie wollte nicht, dass er sich ihretwegen noch einmal so aufregte. Bruce, der ebenfalls mit in der Küche beim Abendessen saß, sah Shandi jedoch an, dass sie etwas bedrückte.
Doch erst als alle fertig waren und Shandi in ihr Zimmer gehen wollte, sprach er sie darauf an:"Shandi, ich sehe dir an, dass nicht alles in Ordnung ist. Was ist los?“ Shandi schossen Tränen in die Augen. Sie erzählte ihm von ihrer Schwangerschaft und von Pauls und Erics Reaktionen. Bruce schüttelte fassungslos den Kopf. Er nahm Shandi tröstend in seine Arme. Dann sagte er:"Shandi, deine Kinder brauchen einen Vater, soviel ist sicher.“ Shandi sah ihn fragend an:"Was willst du mir damit sagen, Bruce?“ Bruce überlegte einen Moment, dann antwortete er:"Shandi, ich habe dich sehr gerne und ich kann es nicht ertragen, dass du so verzweifelt bist. Was hältst du davon, wenn ich für deine Kinder der Vater wäre, den sie brauchen?“ Shandi war überrascht. Doch sie ließ ihn weiterreden. So fuhr er fort: „Shandi…“ Er stockte und atmete tief durch:"Willst du meine Frau werden?“ Shandi war nun total durcheinander. Was sollte sie ihm sagen? Sicher, sie mochte Bruce auch sehr, aber heiraten?! Schließlich sagte sie:"Bruce, glaube mir, ich mag dich auch. Aber es ist keine Liebe. Und ich habe mir geschworen, wenn ich wirklich noch mal heirate, sollte es aus Liebe sein und nicht, weil ich einen Vater für meine Kinder brauche. Verstehe mich nicht falsch, Bruce. Du bist wirklich ein toller Mann, aber es wäre falsch, wenn wir heiraten. Ich käme mir so vor, als würde ich dich nur ausnutzen und genau das will ich nicht.“ Bruce nickte traurig:"Ist schon gut. Ich bin ja froh, dass du so ehrlich zu mir bist.“ Dann ging er.



In dieser Nacht konnte Shandi lange Zeit nicht einschlafen.
Hatte sie wirklich richtig entschieden, wenn sie ihr Baby behielt?
Und hätte sie Bruces Heiratsantrag doch annehmen sollen? Sie wusste nicht mehr, was richtig und was falsch war. Zu viel war an diesem Tag auf sie eingestürzt.
Irgendwann schlief sie ein.




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